Schutz des UNESCO Weltnaturerbes Wattenmeer
Der Energiekonzern Uniper und die japanische Reederei MOL betreiben seit Ende 2022 eine schwimmende Regasifizierungsanlage in Wilhelmshaven. Verwendet wird dabei amerikanisches Frackinggas und Erdgas aus Katar. Die Verflüssigung erfordert einen hohen Energiebedarf von ca. 25 % des Energieinhalts.
Um das Flüssiggas wieder zu verdampfen, benötigt dieses Terminal täglich 530.000 m³ Meerwasser pro Tag. Dies entspricht dem Tageswasserbedarf aller niedersächsischen Haushalte. Um die Verdampferanlage von Seepocken, Muscheln und Algen freizuhalten, wird dem Meerwasser ein giftiges Biozid beigefügt und anschließend in das Weltnaturerbe Wattenmeer eingeleitet. Selbst unter der Berücksichtigung der durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Energiekrise ist die Verwendung einer derart umweltbelastenden Technologie nicht zu rechtfertigen, insbesondere da bereits biozidfreie Verfahren verfügbar sind.
Wir fordern Bund und Land auf, das derzeit in Wilhelmshaven eingesetzte biozidlastige Verfahren mit sofortiger Wirkung zu untersagen und auf ein schadstofffreies Verfahren umzustellen. Es ist mit unseren GRÜNEN Zielen nicht zu vereinbaren, dass wir den schützenswerten und artenreichen Lebensraum im Nationalpark Wattenmeer nachhaltig schädigen.
Gesprochen wird von einer Brückentechnologie; Flüssigerdgas ist aber kein Baustein zur Energiewende, sondern nur die Fortsetzung der bisherigen Energiegewinnung durch Verbrennung fossiler Ressourcen, bei der neben großen Mengen an CO2 auch erhebliche Mengen klimaschädliches Methan emittiert werden.
Die Laufzeit dieser Anlage wurde bis 2043 genehmigt, die Verträge mit Katar enden frühestens nach 15 Jahren. Die Verringerung der CO2-Emissionen und die Einhaltung der Klimaziele sind so undenkbar. Um unsere Klimaziele erreichen zu können, fordern wir daher analog zum Ausstieg aus der Kohle die Beendigung dieser ‚Brückentechnologie‘ bis Ende 2030.
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Gunnar Ott – Unser Kandidat für die Bundestagswahl
Die Wahlkreisversammlung im Wahlkreis 24 Aurich-Emden wählte gestern im Gulfhof Ihnen in Engerhafe den Auricher Gunnar Ott zum Kandidaten für die Bundestagswahl. Er konnte sich dabei gegen den Emder Kandidaten…
Weiterlesen »
Landesvorsitzender Dr. Alaa Alhamwi zu Gast auf unserer KMV
Unter dem Eindruck des überraschenden Rücktritts des Bundesvorstandes fand am Mittwochabend in Südbrookmerland die erste Kreismitgliederversammlung (KMV) des im Juni frisch gewählten Kreisvorstandesunter der Leitung des neuen Sprecher:innenduos Lilian Hatje…
Weiterlesen »
Genehmigung der Gasförderung vor Borkum
Wir verurteilen die in der letzten Woche der niederländischen Firma ONE-dyas B. V. erteilten Genehmigung zur Förderung von Erdgas vor Borkum durch das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie….
Weiterlesen »