v.links: Dirk Finkeldey, Kalle Altmann, Bernd Malmberg, Alex von Fintel, Regina Stegemann vor dem LNG Terminal im Jadebusen

LNG-Terminal WHV – Resolutionsentwurf für die KMV

Auf einer 2-tägigen Klausur des Kreisvorstandes in Wilhelmshaven wurde u.a. eine Resolution zum LNG-Terminal erarbeitet, die von Bund und Land wegen der Einleitung der dabei verwendeten Biozide in das UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer die sofortige Einstellung des Betriebes und die Verwendung giftfreier Verfahren fordert. Von den Wilhelmshavener GRÜNEN, die gegen die Einleitung Widerspruch eingelegt haben, nahm Alex von Fintel an der Diskussion teil.
Der Wortlaut des Resolutionsentwurfs:

Schutz des UNESCO Weltnaturerbes Wattenmeer

Der Energiekonzern Uniper und die japanische Reederei MOL betreiben seit Ende 2022 eine schwimmende Regasifizierungsanlage in Wilhelmshaven. Verwendet wird dabei amerikanisches Frackinggas und Erdgas aus Katar. Die Verflüssigung erfordert einen hohen Energiebedarf von ca. 25 % des Energieinhalts.

Um das Flüssiggas wieder zu verdampfen, benötigt dieses Terminal täglich 530.000 m³ Meerwasser pro Tag. Dies entspricht dem Tageswasserbedarf aller niedersächsischen Haushalte. Um die Verdampferanlage von Seepocken, Muscheln und Algen freizuhalten, wird dem Meerwasser ein giftiges Biozid beigefügt und anschließend in das Weltnaturerbe Wattenmeer eingeleitet. Selbst unter der Berücksichtigung der durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Energiekrise ist die Verwendung einer derart umweltbelastenden Technologie nicht zu rechtfertigen, insbesondere da bereits biozidfreie Verfahren verfügbar sind.

Wir fordern Bund und Land auf, das derzeit in Wilhelmshaven eingesetzte biozidlastige Verfahren mit sofortiger Wirkung zu untersagen und auf ein schadstofffreies Verfahren umzustellen. Es ist mit unseren GRÜNEN Zielen nicht zu vereinbaren, dass wir den schützenswerten und artenreichen Lebensraum im Nationalpark Wattenmeer nachhaltig schädigen.

Gesprochen wird von einer Brückentechnologie; Flüssigerdgas ist aber kein Baustein zur Energiewende, sondern nur die Fortsetzung der bisherigen Energiegewinnung durch Verbrennung fossiler Ressourcen, bei der neben großen Mengen an CO2 auch erhebliche Mengen klimaschädliches Methan emittiert werden.

Die Laufzeit dieser Anlage wurde bis 2043 genehmigt, die Verträge mit Katar enden frühestens nach 15 Jahren. Die Verringerung der CO2-Emissionen und die Einhaltung der Klimaziele sind so undenkbar. Um unsere Klimaziele erreichen zu können, fordern wir daher analog zum Ausstieg aus der Kohle die Beendigung dieser ‚Brückentechnologie‘ bis Ende 2030.

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