Trinkwasserschutz

Die letzten heißen und trockenen Sommer gaben einen Vorgeschmack auf die durch den Klimawandel zu befürchtende Wasserknappheit. Darum müssen wir uns intensiv um den Schutz des vorhandenen Trinkwassers, aber auch um Möglichkeiten des Wassersparens und die Sicherung von Trinkwasserreserven kümmern. Langfristig müssen neue Konzepte entwickelt werden, das Süßwasser, welches aktuell bei Ebbe ins Meer gepumpt wird, als natürliche Ressource wertzuschätzen.

Damit Trinkwasser für kommende Generationen ebenso gesund und bezahlbar bleibt wie jetzt, darf Landnutzung nicht zur Schadstoffbelastung der Gewässer und des Grundwassers und dadurch zur Senkung der Trinkwasserqualität führen. Besonders die Nitratgrenzwerte müssen gesenkt werden.

Laut NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) ist „Grünland“ der beste Schutz vor Nitratbelastung. Leider sind davon in den letzten Jahren mehr als 3.000 ha an den Maisanbau verloren gegangen. Hier brauchen wir eine Trendwende.

Das muss auch für die zunehmende Hormon- und Antibiotikabelastung durch Arzneimittel gelten. Wir fordern darüber hinaus vom Landkreis Aurich, ein Schadstoff- und Emissionskataster einzurichten und die Messdaten regelmäßig zu veröffentlichen.
Aus diesem Grund lehnen wir auch die Pläne von Vermillion Energie GmbH , nach Erdöl und Erdgas zu suchen grundsätzlich ab. Zudem befinden sich im Bewilligungsfeld ein Wasserschutzgebiet und das Wasserwerk Marienhafe, das den ganzen Westen Ostfrieslands mit Trinkwasser versorgt. Auch wenn die Genehmigung der Landesbehörde für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) vorliegt, werden wir alle unsere Möglichkeiten nutzen, diese Pläne zu bekämpfen.

Die Bohrschlammgruben Königskeil in Victorbur sind für uns ebenfalls ein wichtiges Thema. Zwischen 1963 und 2006 wurden dort Spülungsreste aus Erdgasbohrungen eingelagert, aus denen erhöhte Werte von krebserregenden Chloriden und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) austreten und das Trinkwasserschutzgebiet gefährden. Hier stehen die LBEG (Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie) und die Firmen Exxon Mobile und Neptune Energy in der Verantwortung. Wir setzen uns dafür ein, dass die untere Wasserbehörde unseres Landkreises dieser Verantwortung gerecht wird. Wir fordern eine moderne, den jetzigen Umweltstandards angepasste Sanierung zum Schutz unseres Trinkwassers.
Gerade auch vor dem Hintergrund der vorkommenden Schäden in der benachbarten niederländischen Provinz Groningen. Dort hat die Nutzung der Gasfelder zur Absenkung der Böden und zu Erdbebenschäden an Infrastruktur und Gebäuden geführt, für die Versicherungen vertragsmäßig nicht aufkommen. Wir wollen unsere Bürger*innen und zukünftige Generationen davor bewahren.