Bürgerbegehren gegen Zentralklinik abgelehnt

Nichts anderes war zu erwarten !!

Zuerst verweigert der Landrat selbstherrlich die Herausgabe erbetener Informationen, danach bemängelt die Verwaltung fehlende Zahlen und als Höhepunkt: Willfährige Kreispolitiker, allen voran der Fraktionsvorsitzende der SPD, gewähren huldvoll der Bürgerinitiative die Möglichkeit der Nachbesserung.

Aber Spaß beiseite, für mich steht es außer Frage, dass sich künftig eine neu gebaute Zentralklinik für den Landkreis Aurich und der Stadt Emden aus betriebswirtschaftlicher Sicht kostengünstiger betreiben lassen wird. Ob dies auch kostendeckend erfolgen kann, hängt von den dann gültigen Erstattungssätzen der Krankenhausfinanzierung und dem Patientenaufkommen mit ihren Fallpauschalen ab. Ein für die Zukunft ungedeckter Scheck.

Ob sich die Investition Zentralklinik gegenüber einer virtuellen Zentralklinik mit den drei, in einem Gesamtkonzept optimierten Standorten Aurich, Emden und Norden, volkswirtschaftlich rechnet, darf bezweifelt werden.

Anders als bei dem Neubau der Zentralklinik kann bei einem Zusammenschluss der zwei Kliniken bereits jetzt mit der Optimierung begonnen werden. Die Defizite können bereits jetzt gesenkt werden und das medizinische Angebot bereits jetzt dem erkennbaren Bedarf angepasst werden. Auch das medizinische Leistungsspektrum muss nicht zwangsläufig hinter dem einer neuen Zentralklinik zurückstehen. Und wie sieht es in der Zwischenzeit mit der medizinischen Versorgung der Bürger aus? Ich hoffe nicht zweitklassig!

Was hindert eigentlich die Politik daran, eine zweite unabhängige Beraterfima mit der Untersuchung einer Alternative zum Neubau einer Zentralklinik, einer virtuellen Zentralklinik an den bestehenden Standorten, zu beauftragen? Eine Beraterfirma, die sich mit der gleichen Intensität und gedanklicher Kreativität dieser Aufgabe stellt und die künftigen Möglichkeiten der Telemedizin mit einbezieht. Einer Telemedizin, die heute schon über Fähigkeiten verfügt, von denen wir gestern nur geträumt haben. Die Kosten?

Bei einer Ausgabe von über 500 Millionen Euro (Neubau plus Defizitausgleich) kann dies nicht wirklich der ausschlaggebende Grund sein. Aber richtig, unsere Politiker verwalten ja nicht ihr eigenes Geld sondern leider nur Ihren Anteil an den dann unvermeidbaren Steuererhöhungen.

Kommentar von Steffen Wirsik zum Zeitungsartikel „Bürgerbegehren gegen Zentralklinik abgelehnt“ in der ON vom 29.01.16

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