Der GRÜNEN Forderung nach Einrichtung einer „Gesundheitsregion“ wurde nun endlich in Teilen nachgekommen. Der Landkreis hat bei dem „GKV-Bündnis für Gesundheit“ einen Antrag auf „Gesundheitsförderung in der Kommune“ gestellt.
Eine Gesundheitsmanagerin wurde eingestellt und ein Unterausschuss Gesundheitsförderung und Prävention eingerichtet. Wieder einmal hat man sich für die Variante entschieden, bei der man als Landkreis das wenigste Geld einsetzen muss. Niedersachsen fördert seit 2014 Gesundheitsregionen. Die Landkreise müssten kofinanzieren, aber der Landkreis Aurich will sich vor den Kosten drücken, als einer der wenigen.
Gesundheitsregionen haben ein breiteres Spektrum. Sie sind nicht nur fokussiert auf Prävention. Es reicht von der Verbesserung der wohnortnahen Gesundheitsversorgung bis hin zur Beseitigung des Fachkräftemangels in der Pflege. Angesichts des fortschreitenden demografischen Wandels sind Vernetzungen und Kooperationen der Akteurinnen und Akteure im Gesundheitswesen träger- und sektorenübergreifend notwendig. Als Mitglieder dieses Ausschusses setzen wir GRÜNEN uns aktiv für eine verbesserte Gesundheitsversorgung in unserem Landkreis ein.
In dem Bereich des „Niedersächsischen Gesetzes über Hilfen und Schutzmaßnahmen für psychisch Kranke“ (NPsychKG) lässt die Erstellung eines sozialpsychiatrischen Planes seit Jahrzehnten auf sich warten. Dieser ist verpflichtend vorgesehen und wurde mehrfach von uns angemahnt. Insgesamt lässt die Versorgung psychisch kranker Menschen zu wünschen übrig. Besondere Wohnformen sowie Therapie- und Fördermöglichkeiten, gerade für junge psychisch kranke Menschen, sind nicht in ausreichender Zahl oder gar nicht vorhanden. Insgesamt zeigt sich gerade jetzt in der Pandemie, dass der öffentliche Gesundheitsdienst personell und technisch unzureichend ausgestattet ist. Dies bedarf der Änderung. Ausreichende Vorschläge dafür hat unsere Bundestagsfraktion schon vorgelegt.
Die Planung zum Bau einer Zentralklinik in Georgsheil schreitet voran. Allerdings gibt es bisher noch keine eindeutige Aussage seitens des Landes Niedersachsen über die Höhe der Förderzuschüsse. Wir fordern daher das Land auf, ausreichend Finanzmittel für die Sicherstellung der stationären und wohnortnahen Grund-Versorgung in unserer Region zur Verfügung zu stellen. Für die Zeit bis zur Fertigstellung des Neubaus in Georgsheil darf an den bisherigen Standorten Aurich, Emden und Norden die Qualität der medizinischen und pflegerischen Versorgung nicht vernachlässigt werden!! Es muss sichergestellt werden, dass Investitionen getätigt werden, die aus medizinischer Sicht notwendig sind. Die ambulante Notfallversorgung an den bisherigen drei Standorten muss personell und technisch so ausgestattet sein, dass alle Bürger*innen des Landkreises sicher sein können, auf höchstem Niveau versorgt zu werden.
Die Schließung der Geburtenstation in Emden und die damit verbundene Verlagerung nach Aurich hat zu einigem Unmut in der Bevölkerung geführt. Damit ist für den gesamten Bereich des Landkreises Aurich und der Stadt Emden nur noch Aurich für Geburten zuständig. Um weiterhin eine wohnortnahe Geburt möglich zu machen, wäre die Einrichtung von Geburtshäusern in Emden und Norden durchaus eine Alternative. Dies möchten wir mit den betroffenen Schwangeren, Familien und Hebammen diskutieren.
Rettungsdienst
Das konsequente Nachfragen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bewirkte, dass jetzt regelmäßig von wechselnden Sachverständigen externe Gutachten für den Rettungsdienst erstellt werden.
Damit wird erreicht, dass der Rettungsdienst des Landkreises, angepasst an die demografische Entwicklung, personell optimal aufgestellt ist. Auch die Rettungswagen müssen immer den aktuellen technischen Entwicklungen entsprechen. Angesichts des geplanten Neubaus einer Zentralklinik in Georgsheil muss sichergestellt sein, dass die Rettungsdienste ihren gesetzlichen Auftrag erfüllen können und innerhalb von 15 Minuten am Notfallort sind.
Pflege
Die Pflegekonferenz hat in den letzten 5 Jahren ganze 1-mal getagt. Ein Paradebeispiel dafür, welchen Stellenwert die Pflege in der Gesellschaft einnimmt. Daher fordern wir
- die Weiterentwicklung der Pflegekonferenz in einen externen Qualitätszirkel
- dass der Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung wieder öfter in den unterschiedlichsten Einrichtungen vor Ort tagt. Nicht nur um die Einrichtungen kennenzulernen, sondern auch um mit den Mitgliedern der Heimbeiräte in Kontakt zu kommen – und deren Nöte und Sorgen anzuhören.
- eine bessere Versorgung von Menschen mit Demenz, da diese Problematik in den nächsten Jahren an Bedeutung zunimmt. Das müssen wir in der nächsten Wahlperiode umsetzen. Hierzu soll der Ausschuss sich mehrere Formen der Betreuung ansehen, um diese möglichst in unserem Landkreis zu etablieren.
- dass der Landkreis als starker kommunaler Heimanbieter präsent ist. Die Landkreiseigenen Heime, Helenenstift und Johann-Christian-Reil-Haus, sowie die dazugehörigen ambulanten Einrichtungen stellen einen wichtigen Teil der Daseinsfürsorge im Landkreis Aurich dar.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN werden sich weiterhin dafür einsetzen, dass in kommunaler Trägerschaft Pflege in einer hochwertigen und modernen Umgebung, oder in ihrer eigenen Häuslichkeit, von tariflich bezahltem Personal versorgt werden können.